Im Juni 2021 ist die erste moderne Territorialautonomie 100 Jahre alt geworden: das schwedischsprachige Åland in Finnland. Heute gibt es rund 60 funktionierende Territorialautonomien in 19 Ländern weltweit, in Italien seit 1948 und in Südtirol eigentlich erst seit 1972. Welche Zwischenbilanz für diese Form der Lösung innerstaatlicher Konflikte? Autonomie verschafft Regionen mehr politische Eigenständigkeit vor allem zum Zweck des Minderheitenschutzes. Autonomie rückt wie Föderalismus die politische Entscheidungsmacht näher zum Bürger. Territorialautonomie bietet einen Raum für regionale Demokratie. Kann dieser auf alle
Regionen eines Staats erweitert werden? Gibt es echte Autonomie
auch ohne Demokratie und Rechtsstaat? Wo mehrere Sprachgruppen in einer autonomen Region zusammenleben wie z.B. in Südtirol, in der Vojvodina oder in Gagausien, müssen Regelungen für gemeinsames Regieren und die Beteiligung aller Gruppen geschaffen werden. Wie geschieht das in den bestehenden Autonomiesystemen? Welche offenen Konflikte ließen sich auf diesem Weg lösen? Eine Bilanz zur Territorialautonomie weltweit und Ausblick.

Kursleiter: Dr. Thomas Benedikter, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler, Forschungsassistent an der Universität Bozen, Publizist, Leiter des Vereins POLITiS